IKEA: Produktverkauf mit 3D-Modellen in der Google-Suche startet

Wie kann man den Online-Verkauf via Google stärken? Ein neuer Weg dorthin ist es, seine Produkte direkt in der Google-Bildersuche als 3D-Modelle anzubieten.

IKEA: Produktverkauf mit 3D-Modellen in der Google-Suche startet

IKEA zeigt als Pilotkunde, welche Vorteile in diesem Verfahren liegen: Keine zusätzliche Suche auf der Produkt-Website, sondern direkt zum abverkaufsteigernden AR-Verkaufserlebnis – und erst dann zum Shop.

Am Ende gibt es ein TLDR-Tipp. Doch nun: Nehmts wieder eine Tasse Tee - oder Kaffee - und LOS gehts!

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Vorgeschichte: Poly & AR-🐯 in Google

2017 brachte Google eine Plattform für 3D-Content an den Start: Poly. Was YouTube für den Video-Content darstellt, sollte Poly für 3D-Content werden. Alternative dazu: Sketchfab. Ich erhoffte mir damals eine baldige Anbindung von Poly in die Google-Suche, doch leider wurde das Experiment im Sommer 2021eingestellt.

Aber schon vorher, 2020, führte Google eine Funktion in der Google-Suche ein, bei der bei einigen Tiernamen, zum Beispiel Tiger, ein In 3D ansehen möglich war. Eine Liste aller 70 Tiere, Insekten und Dinosaurier habe ich bei Felix Beilharzgefunden (Link).

Neben diesem In 3D ansehen-Button befindet sich inzwischen eine kleine Animation eines Tigers in der mobilen Ansicht. Der Lautsprecher rechts neben dem Wort "Tiger" spielt ein Tigerbrüllen ab.

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Auf dem Desktop habe ich nur einen Lautsprecher-Button entdeckt, der ein Tigergebrüll abspielt.

Beim Tippen auf den In 3D ansehen-Button gelange ich mit dem iPhone auf eine 3D-Ansicht eines Tigers. Bei Android gibt es einen Button zur AR-Ansicht in Lebensgröße.

Mir war schon 2020 klar: Das ist der Test für eine spätere 3D-Produktsuche. Diese wurde nun mit dem Pilotkunden IKEA via der Bildersuche umgesetzt.

IKEA: Zur Zeit nur Android mit AR-Modus

Die folgende tolle Funktion ist nur auf Android-Handy verfügbar. Auf meinem iPhone kann ich die von 9to5Google und Golem.de beschriebe Lösung nicht 1:1 ausprobieren. Ich mache den in beiden Artikel fehlenden, direkten Android- & iPhone-Vergleich.

Zuerst gehe ich auf den Android-Weg ein und in fetten Absätzen ein Part zum iPhone. Danach stelle ich die Lösung auf der IKEA-Website vor.

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Zur Zeit funktioniert diese MOBILE Produktsuche nur mit dem englischen Suchbegriff "bror trolley" oder zum Beispiel "kallax shelf". Am Ende des klassischen Suchergebnisses befindet sich nun ein Button mit dem Hinweis In 3D ansehen. Vermutlich sind aber schon alle Produkte so in 3D Verfügbar. So jedenfalls die Angaben von 9to5Google.com

Im nächsten Schritt kann ich mir nun das Objekt als 3D-Modell auf einer Mini-Landingpage von Google anschauen. Auf Android gelange ich von dort zur AR-Ansicht und zum Produkt bei IKEA. Auf dem iPhone fehlt hier die AR-Funktion.Daher habe ich auf der linken Seite den 9to5-Screenshot (Android) und auf der rechten Seite meinen iPhone-Screenshot gestellt.

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Den AR-Part stelle ich hier nicht weiter vor, denn darauf gehe ich nun im Rahmen der mobilen IKEA-Website ein.

IKEA = 360-Content + Augmented Reality

Wer meinen Newsletter zur Studie Konversionsteigerung im eCommerce via ARgelesen hat, wird sich an die Aussage "kostengünstige Steigerung durch 360-Content und AR" erinnern.

Ein Leser ergänzte mit seinen Erfahrungen (A/B-Test) und gab mindestens 15% an. Bei technischen Produkten sind es, laut seiner Erfahrungen, bis zu 30%.

360-Content sind zum Beispiel frei drehbare 3D-Ansichten oder 360-Drehteller-Ansichten eines Produkts. Idealerweise bietet man dazu auch eine AR-Ansicht an. Genau diesen Kombiweg geht auch IKEA für einen maximalen Erfolg im Online-Verkauf.

Unter dem Produkt befindet sich ein Button "3D-Ansicht", der eine Pop-Up aufruft.

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In diesem Pop-Up kann man nun das 3D-Objekt frei drehen und sieht rechts unter der Lampe das sechszackige AR-Icon von Apple.

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In der direkten IKEA-Ansicht auf dem iPhone wird nun sogar ein USDZ-File angezeigt, kein Google-konformes glTF. Dies hat ja einige Vorteile, zum Beispiel AR Quick Look, und Nachteile, wie zum Beispiel keine Google-Analytics-Auswertung jeder Aktion. Je nach Sichtweise ein Datenschutz-Vorteil.

In der iPhone-AR-Voransicht Objekt kann man gut sehen, wie die Objekte Schatten projizieren. Mehr zu diesem technischem Detail in meinem Teedosen-Video, in dem ich auf solche Feinheiten eingehe.

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Am Ende dieses kleinen Experiments nun ein Blick auf die AR-Lampe auf meinem Schreibtisch. Das Kabel endet "in der Luft".

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Im Hintergrund: Mein für's Foto zerlegter Standsome-Stehschreibtischaufsatz im Homeoffice. Dazu mache ich vielleicht bald ein AR-Video.

HowTo: Objekte in AR bewegen

Da die Frage immer wieder kommt: Eine Antwort als Video. Für Textfreunde:

  1. Objekte können mit einem Finger auf dem Display verschoben werden (Finger auf dem Display bewegen ODER den Finger auf dem Objekt lassen)
  2. Mit zwei Fingern auf dem Display und einer Drehgeste dreht man das Objekt
  3. Verändert man den Abstand der Finger (Pinch & Zoom) kann man das Objekt auch in der Größe verändern. Achtung: Diese Funktion kann bei der Apple- #augmentedreality-Lösung AR Quick Look (Video) auch deaktiviert sein, denn nur mit festgelegten Größen ergibt das beim Vergleich von Möbeln SINN!

Technik: glTF wird von IKEA bevorzugt

Ich überspringe direkt den Part mit USDZ vs glTF (Video dazu) und beschreibe, wieso sich IKEA für glTF entscheidet: Dazu muss man einen Blick in die Historie von dem 3D-Dateiformat glTF werfen.

Als (Pixar Animation Studios &) Apple mit dem Vorschlag für den Open Source-Standard USD auf Google zuging, gab es keine Zusage. Meine Vermutung: USDZ via AR Quick Look benötigt keinen Browser, aber Chrome ist für Google eine zu wichtige Komponente.

Also erblickte der glTF-Standard das Licht des Internets.

IKEA versuchte, Gerüchten zufolge, bei USDZ einen stärkeren Einfluss zu gewinnen, was von dem USD-Partnern, u.a. Apple, wohl nicht befürwortet wurde. Ergo setzte der IKEA-Digitalchef auf glTF. Da diese Person nun auch im Metaverse Standards Forum sitzt, könnte das auch die "Technologieoffenheit" dieses Gremiums erklären. 😉

Exkurs: Google Entwicklerkonferenz

Ja, Google hat in seiner Keynote eigentlich NUR von KI / AI gesprochen.

Aber sie haben nach der vielbeachteten Keynote noch in weiteren Vorträgen etc. viele Infos zum Thema #AR #VR #XR angekündigt. Hier ein kleiner Ausschnitt:

  1. App-basiertes AR bei Android #ARCore hat ein Update erhalten. Das Google-Video dazu ist 15 Minuten lang, leider kein Teil der Keynote gewesen. Der AI-Hype hat alles andere von der Bühne gefegt. (Video)
  2. Mit Adobe Aero und Unity lassen sich nun AR-Inhalte für Android erstellen, die auf Geokoordinaten basieren / verankert sind. AR- #Metaverse in 3...2...1. (Demo-Video)
  3. U.a. mit dem USD-basierten #Omniverse können nun "Google Titles" = Landkartenstück als 3D-Modelle genutzt werden. (Demo-Video)
  4. Project Starline, die Videosprechkabine mit 3D-Video ist in einem neuen, verkleinerten Aufbau vorgestellt worden. Sowas für den Remote-Vertrieb der Zukunft... /Träum (Demo-Video)

Weitere XR-Ankündigen sollen im Jahresverlauf mit dem Partner Samsung erfolgen. Ich tippe mal die im letzten Jahr angekündigte AR-Brille. Mehr dazu bald in einem Video bei mir.

TLDR & Mein Rat: 3D-Daten jetzt aufbereiten

Wir sitzen gerade für erste Kunden an der Datenaufbereitung für einen zukünftigen glTF-Massenimport in Google, sobald die Schnittstelle nicht nur für den Pilotkunden IKEA zur Verfügung steht.

Wer nun erst in dieses Thema einsteigt sollte gleich beide Standards, zuerst USDZ und daraus glTF, erstellen (lassen).

Egal welchen Weg ein Unternehmen ansonsten im Bereich #3D / #AR / #VR / #XRoder (Industrial) #metaverse gehen möchte, um diese zwei Formate kommt man kaum herum.

Bald: Mein Vortrag zu "3D-Content im Web"

Auf der Berliner Online Marketing Konferenz Campixx von Marco Janck 📡 halte ich in vier Wochen (15. bis 16. Juni) zum Thema "Content in der 3. Dimension" einen Vortrag (Tickets). Ich gehe dann vielleicht auch auf die AR-Brille von Appleein, auf jeden Fall aber auf USDZ & glTF. Man kann mich die zwei Tage auf jeden Fall an unserem AR-/VR-Partner-Stand ansprechen. Ich freue mich auf die Gespräche! 😎

  1. Amazon und AR wäre auch ein Thema, oder? Das Thema "Industrial Metaverse" greife ich bald im Newsletter auf.
  2. Ein Einblick dazu gibt der gestrige Livetalk mit Mariano Mailos von Microsoft auf Youtube: Microsoft & Metaverse? mit dem "Omniverse trifft Microsoft"
  3. Nächstes Livestream für den KopfKino-Podcast gibt es am 6. Juni um 12 Uhr, am Tag nach der Apple-Keynote: WWDC-Rückblick mit   Thomas Kumlehn Kai Heddergott und mir ❤️
  4. Nächster Livestream für den neuen, englischsprachigen Podcast "USD-Updates" mit Thomas Kumlehn und mir am 25. Mai um 19 Uhr: Q&A zu Tools zur USDZ-Bearbeitung

Viele Grüße aus Velbert,

Gerhard Schröder

PS: Fragen und Anregungen sind Willkommen: Kommentar oder Direktnachricht an Gerhard Schröder.

PSS: Ich überlege zum Thema "Augmented Reality im Vertrieb & Online-Marketing" ein LinkedIn-Live mit Q&A anzubieten. Besteht Interesse?

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Immersive Video: VR für Industriekunden. Der virtuelle Firmenrundgang – ein Vertriebserlebnis

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Viele unserer Industriekunden haben das selbe Problem im Vertrieb: Wie Produkte und Verfahren sichtbar machen? Mit diesem Immersive Video-Fallbeispiel zeige ich einen unserer Lösungsansätze, der ganz flexibel viele Elemente aus Marketing und Vertrieb zu einem großen Ganzen verbindet. Das Röhrenwerk Carl Hamm ist ein Unternehmen, das hochspezialisierte Rohr- und Verbindungstechniken

By Gerhard Schroeder