Kosten & Nutzen von Augmented Reality im Vertrieb

Lohnt sich eine AR-App für ein Unternehmen? Was kostet so eine Lösung? Geht es vielleicht GÜNSTIGER? Mal aus dem Nähkästchen geplaudert...

Kosten & Nutzen von Augmented Reality im Vertrieb

Der heutige Beitrag beruht auf einen Kommentar zu meinem letzten Newsletter HowTo: Sales mit AR von Katharina Stapel 🚀:

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Was mir wieder vor Augen führte: "Gedacht ist noch nicht GESAGT".

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Zwar hatte ich in früheren Ausgaben schon über "das iPad und AR" geschrieben, aber halt nicht (USDZ: So wichtig wie MP3 und HTML) explizit genug die Kostenvorteile vorgestellt.

Es gilt wie immer: Nehmt´s Euch eine Tasse Tee - oder Kaffee - und dann gibts heute ein paar Beispielprojekte. Ich freue mich auf Eure Kommentare.

Reicht nicht einfach ein Produktfoto oder Erklärvideo?

Keine Neuigkeit: Wenn Du möchtest das sich jemand eine Sache merkt ist eine Produktbeschreibung lesen ist ein Weg. Wenn Du noch eine Visualisierung hast - Grafik, Foto oder Video - ist die Kombi besser als nur eines der Medien.

Meine erste Frage an die Leser: Was ist es WERT einen Interessenten direkt, zum Beispiel Online, zu einem "Ausprobieren" zu bekommen?

Der Effekt beim Erleben / Ausprobieren der App-losen Lösung mit AR Quick Lookist für das angestrebte Kommnikationsziel - Try out, don´t show or tell! - gut erreicht.

Schau Dir diesen Wasserhahn-Konfigurator in meiner Küche an. Ist nur eine kleine Demo, um den Effekt zu erklären. Die Wasserhähne sind von der Firma Grohe AG, ebenso die Angaben zu den Varianten. War eine kleine Spielerei bei uns im Team.

Gefilmt in meiner heimischen Küche...

250% höhere Konversion mit Augmented Reality (& 360s)

Für die Freund von Zahlen, Daten und Fakten zu meinem Ansatz "Sales via Augmented Reality" habe ich in ein paar Infos aus 21 3D Configuration Statistics You Should Know in 2023 rausgesucht:

  • 77% of consumers prefer augmented reality
  • 94% Conversion lift merchants see after adding a 3D configurator. Video-only options raise conversion rates by 60%
  • 82% of visitors view a product in 3D. 34% interact with 3D views for more than 30 seconds
  • 66% of shoppers said that 3D configurators increase their purchasing confidence
  • 66% said they are interested in shopping on websites with 3D capabilities
  • 40% higher conversions are earned with interactive 3D
  • 82% of visitors to product pages choose to activate 3D view
  • 95% of consumers prefer interactive 3D to video playback

Augmented Reality: Es geht GÜNSTIG, mit Rapid Prototyping

Es gibt den klassischen Weg: Eine App soll erstellt werden, dann werden lange Dokumentationen geschrieben. Doch wesentliche Dinge bleiben dabei dann doch auf der Strecke... und dann beginnt das "Hab ich gesagt - steht aber nicht in der Doku-Spiel".

Um effizient - lese GÜNSTIG - zu einem Prototypen zu kommen gehen wir inzwischen immer den Weg über AR Quick Look (Erklärvideo) von Apple. Gründe dafür beschreibe ich im Video. Wer fragt: Hier noch ein Video zum Thema Android vs. Apple. Für die Nerds dazu noch: glTF vs. USDZ.

So gelangen wir mit unseren Kunden einfach in einem frühen Stadium zu einem "Kann man schon austesten-Prototypen (MVP)", teilweise ohne eine Zeile Programmcode. Oft schon nach einer Woche Projektzeit!

Im nächsten Schritt wird dieses Version-1-Produkt gemeinsam ausprobiert und an der Zielgruppe ausgetestet. Auf dieser Basis kann man dann wiederum nach kurzer Zeit eine Version-2 entwerfen.

In vielen Fällen benötigt man dann keine echte AR-App, sondern kann auf der Basis der AR-Quick-Look-Inhalte das finale Produkt direkt erstellen. Bei Interesse gehe ich darauf in einem weiteren Beitrag ein.

All unsere interaktiven Projekte - selbst interaktive Verkaufshilfen - gehen diesen Weg. In vielen kleinen Schritten zum großen Ziel!

Der Klassiker: AR-App zur Messe. ROI?

Schon im Beitrag zum Thema Messen in 2023 habe ich diesen Beispielvideo eingebunden. Ohne hier einen direkten Preis zu nennen: Die Entwicklung einer solchen App mit Anbindung an Echtzeitdaten vom Messestand ist eine schon etwas größere AR-Anwendung.

Stellt sich die Frage: Ist es dem Kunden WERT? Ein Return-of-Invest (ROI) ist bei solchen Messe-Anwendungen immer schwerer zu definieren. Ebenso wie bei unseren Messe-Lösungen für Evonik, Kali + Salz oder Somfy Central Europe (D/A/CH).

Die TURCK-Lösung war von Anfang an gedacht für einen mehrfachen Einsatz, ebenso wie zum Beispiel die Evonik-Experiences eine ganze Welttournee über viele Messen erlebte.

Aber... ein direkter ROI ist nicht direkt MESSBAR. Dies dürfte aber das übliche Bild der Leser dieser Zeilen sein, daher nun weitere, handfestere Beispiele.

Kostenvorteil: AR "ohne App" für Online-Marketing und Messe

Unser Kunde PlugVan kann einfach nicht bei jedem Handelspartner alle Produkte ausstellen. Allein schon dort aus Platzgründen. Ergo konnten wir für einen kleineren Tausenderbeitrag auf Basis einer CAD-Datei die Umsetzung entwickeln. Und weil wir gerade die Daten erhalten hatte und beim Kunden der Bedarf bestand, erstellten wir auch gleich eine 3D-Animation für deren Startseite und hochwertige Renderings.

Das Campingmodul kostet mehr als 10.000 Euro. Allein der Ersatz eines Moduls oder die Möglichkeit bei mehr Handelspartnern eine weitere Variante zu zeigen erleichtert die interne Diskussion, ob sich so ein Projekt lohnt.

Dazu die Möglichkeit im Online-Marketing (Link zur technischen Mini-Landingpage) oder Messe-Einsatz sind gute Argumente.

Kostenvorteil: AR "ohne App" als Vertriebstool für 5.000 Euro

Für unseren Kunden Rheingas musste es SCHNELL eine Lösung geben. Als vor knapp einem Jahr die Nachfrage nach Gas(-tanks) steil anstieg musste eine Lösung her. Kurzfristig weitere Vertriebsmitarbeiter finden, einstellen und einarbeiten? Keine realistische Option. Die Kostenkalkulation erspare ich den Lesern.

Also kam Rheingas auf uns zu und wir entwickelten in einigen Tagen einen Prototypen, den wir dann in zwei weiteren Iterationen verfeinerten. Zuerst gab es den reinen Gastank in drei Größen, dann kamen die Sicherheits- & Abstandselemente hinzu, gefolgt von einer Interaktionsmöglichkeit für die iPhone-Only-Lösung. Denn im letzten Schritt erstellten wir auch eine Android-Lösung. Unsere Projektkommunikation via PDF stelle ich im Video vor.

Kostenpunkt: Circa 5.000 Euro. Hinzu kamen dann noch weitere Kundenwünsche, aber die eigentliche AR-Anwendnung (ohne eine echte App-Entwicklung) war damit abgeschlossen. Schneller und günstiger als eine AR-App.

Vertriebsmitarbeiter nutzen nun die AR-Lösung für eine Dokumentation von Kundenterminen + Angebotserstellung mit Bildern vom "Produkt vor Ort" und Interessenten können sich schon vor einem Beratertermin den Gastank im Garten oder auf dem Firmengelände anschauen - und prüfen ob generell bauliche Vorgaben, wie zum Beispiel Mindestabstand zu Stromleitungen, umsetzbar sind. So kann ein erfolgloser & unnötiger Interessententermin vermieden werden. Das spart Zeit und damit Geld.

Die ROI-Frage: Was kostet die Zeit der Vertriebsmitarbeiter? Wie hoch ist das Einsparpotential? Hier passten schnell die Faktoren zusammen und eine Umsetzung konnte zur Zufriedenheit des Kunden realisiert werden.

𝓤𝓷𝓭 𝓭𝓮𝓷 𝓼𝓮𝓵𝓫𝓮𝓷 𝓩𝓪𝓾𝓫𝓮𝓻 𝓿𝓸𝓵𝓵𝓫𝓻𝓲𝓷𝓰𝓽 𝓶𝓮𝓲𝓷 𝓑ü𝓻𝓸 𝓪𝓾𝓬𝓱 𝓮𝓫𝓮𝓷𝓼𝓸 𝓰𝓮𝓻𝓷𝓮 𝓯ü𝓻 𝓢𝓲𝓮, 𝔀𝓮𝓷𝓷 𝓢𝓲𝓮 𝓮𝓲𝓷 𝓚ü𝓱𝓵𝓽𝓾𝓻𝓶, 𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓖𝓮𝓵ä𝓷𝓭𝓮𝔀𝓪𝓰𝓮𝓷 𝓸𝓭𝓮𝓻 𝓮𝓫𝓮𝓷 𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓮𝓲𝓷𝓯𝓪𝓬𝓱𝓮, 𝓼𝓽𝓲𝓵𝓿𝓸𝓵𝓵𝓮 𝓣𝓮𝓮𝓽𝓪𝓼𝓼𝓮 𝓲𝓷 𝓭𝓲𝓮 𝓮𝓬𝓱𝓽𝓮 𝓦𝓮𝓵𝓽 ü𝓫𝓮𝓻𝓽𝓻𝓪𝓰𝓮𝓷 𝓴ö𝓷𝓷𝓮𝓷 𝓸𝓭𝓮𝓻 𝓶ü𝓼𝓼𝓮𝓷.

Beispiel-Aufwand für eine AR-Experience (von Apple)

Wir haben uns mal im Team der Kreative KommunikationsKonzepte GmbHüberlegt was denn so eine Anwendung, wie in dem Video, rein von der Produktion, ohne Konzeption und Kreation (oder Iterationen), für einen Aufwand darstellen würde. Wir kamen, je nach Schätzung, auf 4-7 Personentage. In Summe werden es wohl eher 8-15 Personentage sein. Abwandlungen als Renderings, Videos etc. sind leicht möglich.

Um ein Gefühl für die Lösung zu bekommen kann ich nur empfehlen sich das Video GANZ anzuschauen: Es geht keine 2 Minuten.

Kostenknaller: Produktkonfiguratoren in Augmented Reality

Katharina Stapel 🚀 fragte in einem ergänzenden Kommentar noch mehr in Richtung eCommerce. Nun sind gerade wir als Agentur im dem kleinen Segment der USDZ-Produktkonfiguratoren in #augmentedreality Marktführer. Wir haben eine Nische gefunden 😉

Auch wenn das Interface der Demo im Video noch ein frühes Experiment war, man konnte schon damals das Potential erkennen. Den Bürostuhl-Konfigurator haben wir mit unser Eigenentwicklung ConfigXR erstellt.

Im Prinzip ist das ein Konfigurator-Konfigurator, mit dem wir, wenn die Daten passend aufbereitet sind, auf Knopfdruck jederzeit neue AR-Konfiguratoren erstellen können.

Anders gesagt: CSV-Datei rein mit allen Daten. Raus kommt eine interaktive USDZ-Datei wie in dem Bürostuhl-Video. Klar, es sind einige Schritte zur Datenerstaufbereitung notwendig, aber dann geht es FIX. Und hat ein Kunde viele Produkte mit Varianten, dann lohnt sich so ein Ansatz auf jeden Fall.

Aufwand: Ab 10 Personentage. Anfragen gern an mich, Gerhard Schröder.

TLDR: Rechnet sich AR?

Es ist wie immer im Leben: Es kommt drauf an. Messe-Sonderlösungen erhalten vielleicht keine ROI-Betrachtung mit harten Fakten. Bei einem Online-Shop eines Konzerns oder Mittelständlers kann das Projekt-Budget für die AR-Umsetzung sich leichter rechnen. Ob ein kleiner Online-Shop überhaupt dazu BEREIT ist und nicht noch andere Hausaufgaben im Online-Marketing machen sollte... ist sicher auch eine Fall-zu-Fall-Entscheidung.

Auf jeden Fall sind die 73 % Akzeptanz von Augmented Reality und die (bis zu) 250% Steigerung im Bereich der Konversion für AR und 360-Animationen ein gutes Argument für deren Einsatz.

Meine zweite Frage an die Leser: Was würdest Du für, sagen wir, eine 50% höhere Konversion zahlen wollen?

Genug für diese Ausgabe!

Viele Grüße aus Velbert,

Gerhard Schröder

PS: Dies ist ein Re-Publish einer LinkedIn-Ausgabe vom 9. März, die noch nicht auf Substack gelandet war: LinkedIn-Beitrag.

PSS: Ich freue mich über Eure Gedanken zu diesen Zeilen. Gern greife ich so wie mit diesem Beitrag Kommentare auf und nehme dies als Ausgangspunkt für einen weiteren Text in meiner Newsletter-Reihe.

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By Gerhard Schroeder