Mein Sommer-Home-Office: Remote Sales goes Mallorca aka Workation

In dieser Ausgabe möchte ich über meine Sommererlebnisse 2022 berichten: Nachdem ich ja vor rund 3 Jahren meine Mitarbeiter ins Homeoffice schickte, verblieb ich allein in der Firma...

Mein Sommer-Home-Office: Remote Sales goes Mallorca aka Workation

Den Beitrag hatte sich Antje Tomfohrde schon vor Wochen gewünscht, hier sind nun meine Zeilen: Es ist eine auch Fortsetzung des Themas „Digital Sales 2.0“ aus einer früheren Newsletter-Ausgabe. Damals ging es um das Vertriebstool Powerpoint als interaktive Verkaufshilfe und einen Ausblick auf den Remote-Sales-Arbeitsplatz der Zukunft.

Was verstehe ich unter „Remote Sales“ als Teil vom „Digital Sales“?

Kurz: Statt als Aussendienstler mit dem Dienstwagen zum Kunden zu fahren, den Kundenkontakt Remote pflegen. Dazu gehört nicht nur der Zoom-/Teams-Call oder das Telefonat, dazu gehört für mich auch eine Remote-Abendgestaltung, statt der „Kneipentour durch die Altstadt“. Dazu gibt es auch ältere Podcast-Folgen von mir: Business Netzwerken via Ego-Shooter und soziale Kontaktpflege der Zukunft (Mit Frank Eilers) - Das war Folge Nr. 7, aus dem Jahr 2017/18.

Heute soll es um den Remote-Vertriebler-Arbeitsplatz gehen. Und wie dieser sich im Rahmen meiner Urlaubs / Workation-Vorbereitungen in diesem Sommer entwickelt hat.

Exkurs: Firmenstatus Kreative KommunikationsKonzepte GmbH (Neuer Name folgt im November…)

Die "ganze Geschichte" besteht aus drei Videos:

  1. Video: "Umzug + Kurze Wege": Ich kündigte unser altes Büro in Machts´jut Zeche Zollverein: Warum die K3 umzieht??? (März 2020)
  2. Video: Der Umzug & Aktion „Macht die Büros zu“ (Oktober 2020)
  3. Video: Uns hat die Flutkatastrophe am neuen Standort erwischt und wir hatten danach NOCH einen Wasserschaden in der Küche (Ende 2021)

Das Video zum Rundgang in den neuen Räumen fehlt immer noch. Wir sind stark gewachsen und planen nun für 2023 eine teilweise Rückkehr ins Büro. Jedenfalls für den Teil des Teams, der in der Gegend wohnt.

Rückblick: "Gerd allein im Büro" im Winter 2020

So fühlte es sich nach einiger Zeit an, wie in der Weihnachtskomödie „mit Kevin“. Klar, ich übernahm zunächst den Festplattenfahrdienst fürs Team um die Videodateien zwischen den Kollegen auszutauschen. Irgendwann wurde es besser, der Letzte hatte nun einen LTE-Router oder Glasfaser…

Wozu war ich nun nochmal im Büro?

Um den Briefkasten zu entleeren und Pakete anzunehmen?

Irgendwas passt da nicht. Nach dem ersten, einsamen Winter im Büro war für mich klar, es muss sich was ändern. Es wirkte sich echt aufs Gemüt aus… Es ging mir einfach an die Nieren an den ganzen leeren Tischen vorbei zu gehen. Jeden Tag. Jeden verdammten Tag.

Ergo, meine wunderbare Lebensgefährtin Steffi griff ein. Statt Office dann Homeoffice. Zunächst wurden ein paar Bücherregale hinter dem heimischen Schreibtisch entfernt, der klobige Schreibtisch kam gleich auch mit raus - und dann schwang Steffi den Pinsel. Neue Deko für die „Videorückwand“… und schon war das neue Set fürs Homeoffice geboren.

Für den Sommer 2022 planten wir einen Urlaub. Endlich wieder Mallorca. Da Steffi als Tanzpädagogin unterrichtsfreie Zeit hat war die Idee geboren mal für ein paar Wochen nach Mallorca (Arta) - und dann von dort aus Kundenkontakte zu pflegen. Remote. Die letzten zwei Wochen vielleicht auch NUR Urlaub.

Plan: Sechs Wochen Workation

Als Chef. Ja, auch ein Chef sollte sowas Ausleben / Vorleben / Ausprobieren / MACHEN.

Also tickerte es bei mir… was brauche ich als Minimal-SetUp um keine „technisch schlechtere Kontaktqualität“ als aus dem Homeoffice zu haben. Und so kam dann in den PKW ein Kasten mit Technik, den ich in Form dieser zwei Bilder dokumentiert habe.

Stichwort Internet auf Mallorca

Wir hatten eine Finca auf dem Land, an einem Naturschutzgebiet bei Arta. Einfach hinter der Kathedrale „immer geradeaus“. Dort war kein Festnetzanschluss vorhanden. Aber wozu auch? Wenn ich auf dieser Insel an vielen Ecken Glasfasernaschluß bekomme und jedes kleine Dorf Elektroladesäulen hat, ratet wieviele Funklöcher es dort gibt.

Genau.

Also vor Ort einen LTE-Prepaid-Mobilfunktarif bei prepaid.es übers Internet bestellt, direkt abgeholt und in den mitgebrachten Router eingesetzt. Go mit voller LTE Geschwindigkeit im Naturschutzgebiet. Das reichte für Videocalls etc.

Set 1: Videocalls via ZOOM, Teams und Co.

Für den täglichen Einsatz hatte ich mein MacBook Air auf einem Notebook-Ständer, der es mir erlaubt den Deckel des Notebooks fast auf meiner Augenhöhe hochzuklappen. Für mich eine der wichtigsten Dinge: Wenn schon „mit Kamera“, dann auf Augenhöhe. Sonst lieber nur Audio-Only-Calls.

Set 1
SetUp 1: Videocalls

Generell ist mir die Audioqualität wichtiger als die Bildqualität. Oft bin ich ja in Videocalls und zeige eine Präsentation, bin also weniger zu sehen als zu hören. Daher: Mein Podcaster-Mikrofon musste mit auf die Insel. Verwende dazu InEar-Kopfhörer um bei den diversen VideoCall-Tools und deren 😤-Einstelloptionen, die ALLE ja anders sind, besser die Kontrolle über die Audioquelle zu behalten

Da mein Hintergrund aus einer wunderschönen Landschaft im Sonnenschein bestand, hatte ich ein LED-Licht zur Beleuchtung meines Gesichts mitgenommen.

Klar, externe Maus und Tastatur dazu. Voila. Technik-SetUp 1 erledigt.

Set 2: Videoaufnahmen für YouTube-Videos

Hierfür nahm ich zusätzlich ein kleines Stativ und eine Halterung fürs iPhone mit.

Es wurde kein Alt-Text für dieses Bild angegeben.
SetUp 2: Videoaufnahmen

Homeoffice-Upgrades

Ich habe mir drei Upgrades für diesen Beitrag herausgesucht, die mir als Remote-Vertriebler die Arbeit erleichtern. Teleprompter, Streamdeck und Caster Pro.

  1. Teleprompter: Es muss auch nicht diese sehr günstige Lösung für 50 Euro sein, die ich in diesem Video vorgestellt habe. Es gibt da viele Lösungen, auch auf Amazon. Aber der „gerade Blick“ in die Kamera ist mir sehr wichtig. Und wenn ich keinen Teleprompter zur Hand / aufgebaut habe, dann schau ich lieber in die Kamera als mir die verschwommenen kleinen Bilder der Gesprächspartner an. Dann achte ich auf die Sprache, wie in einer Telefonkonferenz. Besser als in dem Pixelbrei der Gesprächspartner zu versuchen vielleicht eine Emotion zu erkennen.
  2. Streamdeck: Das Ding stammt aus dem Streamer- / Gamer-Bereich. Ich habe die kleine Lösung für ca. 140 Euro. Statt in Videocalls „Bildschirmfreigabe“ anklicken zu müssen drücke auf einen fühlbaren Knopf, schaue dabei weiter in die Kamera, und bin sofort in meiner Präsentation auf dem Zweitmonitor. Oder ich nutze die Software OBS, die zwar einmalig vielleicht eine Stunde Einarbeitung benötigt und bei einem SetUp-Aufbau 10 Minuten zusätzlich, aber der Effekt ist es mir wert. Mit OBS und dem Streamdeck kann ich dann auch locker eine zweite Kamera einbinden als Perspektivwechsel. Noch ein Upgrade dazu: In Via Powerpoint zu Augmented Reality beschrieb ich ja den Einsatz von Powerpoint im Remote-Sales. Voila… Mit OBS baue ich mein Videobild in die Präsentationen ein. Das geht natürlich auch mit der Cameo-Funktion von Powerpoint, aber ich behalte gern die Kontrolle fürs Remote-Verkaufsgespräch. 😉 Die reibungslose Arbeit mit dem Streamdeck etc. will geübt sein, so wie viele andere Vertriebstechniken auch. Ich habe mich damals via Remote-Brettspielrunden (statt Ego-Shooter) dazu motiviert.
  3. Caster Pro: Sollte jeder Remote-Vertriebler zu seinem guten Mikrofon haben. Und mit Mikrofon meine ich nicht ein Billig-Headset. Ich meine ein GUTES Mikrofon, damit die GesprächspartnerInnen Dich verstehen. Gut verstehen. Caster Pro von RHODE ist eine Podcaster-Allzweckwaffe für 495 Euro. Wenn man zum Beispiel mit mehreren Personen in einem Raum sitzt und an einem Call teilnimmt kann man so die Audiolautstärke der einzelnen Personen anpassen. Zum Kaufzeitpunkt meines Streamdeck-Sets gab es noch kein Elgato Stream Deck + für 230 Euro. Sonst hätte ich vielleicht dieses Streamdeck stattdessen gekauft. Wobei der Podcaster ja MEHR kann.

Bonus: Statt der Laptop WebCam geht bei mir auch der neue Kamera-Übergabe. Gutes Mikrofon und Zusatzbeleuchtung hatte ich ja Eingangs zu erwähnt, oder?

Fazit: Für ein „kleines Besteck“ reicht es so

Und wenn ich ehrlich bin: Nach nun zig Jahren mit Gesprächspartnern in deren Büros oder Homeoffice… oft genug ist die Kamera noch „von UNTEN“, die Audioqualität „eher MAU“ und Co. ist das eine gute Lösung. Natürlich geht es „noch besser“. Aber dieser Beitrag soll ja einfach nur Mut machen und zeigen mit welchen kleinen Mitteln man seinen Remote-Sales-Arbeitsplatz ausstatten.

Und für Chefs: Probiert es einfach SELBST aus. Das soll es ja erleichtern die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter im Homeoffice zu verstehen.

Ich kann noch nicht sagen ob oder wann ich nochmal so eine Tour unternehmen werde, aber ich habe nun die Gewissheit: Ich bekomme DAS HIN. Das wäre auch mein Fazit zu 2022. Wir bekommen das HIN. Ebenso wie 2023. Egal wie genau. Aber es geht weiter.

Viele Grüße aus Velbert,

Gerhard Schröder

PS: Wie sehen das meine Leser? Homeoffice? Remote-Chefs anyone? Wir planen für 2023 zum Teil ins Büro zurück zu kommen. Ich selbst werde aber auch NUR noch in Teilzeit im Büro sein, so wie das Team - welches sich in den letzten drei Jahren ja stark vergrößert hat und wir haben sowieso nicht genug Platz für alle KollegInnen.

Hinweis: Dieser Text erschien im Dezember 2022 auf LinkedIn. Da ich bald einen weiteren Beitrag auf Substack und LinkedIn zum aktuellen Homeoffice veröffentlichen werde HIER dieser Urlaubsrückblick. ❤️

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